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Rassenmerkmale
- flacher, breiter Schädel, ohne besonderen Stirnansatz
- kräftiger Fang, starke Zähne mit gutem Scherengebiss
- Augen klein, oval und dunkel
- Ohren hoch angesetzt, leicht anliegend
- kräftiger aufgesetzter Hals, gerader, fester Rücken
- tiefgewölbte Brust, guter Knochenbau, feste Bemuskelung
- lange, schräge Schulter und gute Winkelung der Hinterhand
- Rute gerade, leicht schräg getragen
Die erste Clubchronik
Für die Gründung unseres Clubs im Jahre 1953 und den Clubbetrieb bis 1959 fehlen die Dokumente, wie etwa das Gründungsprotokoll, Mitgliederverzeichnisse, Jahresberichte. Der Gründer – vor allem der Initiant und erste Präsident, Eugen Späth, gest. 1966 – massen der aktiven Hundeführung mehr Bedeutung bei als dem Festhalten des Clubgeschehens für die Nachwelt. So müssen wir uns mit dieser Chronik begnügen; eine Geschichte müsste lückenlos dokumentiert sein. Dass diese Chronik zustande kam, verdanken wir den drei Uebrigen Gründern, Dr. Carl Hauser, Adolf Forter und Walter Schwarz. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, gibt aber wieder; was die drei Rüdemänner dem Chronisten während eines langen Zusammenseins in der Geburtsstätte des SJTC, dem Restaurant ” Thalegg ” in Kemptthal, aus ihren Erinnerungen hervorzukramen wussten. Die Kunde, dass in Deutschland eine neue Hunderasse unter der Bezeichnung “Deutscher Jagdterrier” gezüchtet und mit Erfolg geführt werde, drang bis nach Helvetien. Vor allem die leidenschaftlichen Bodenjäger – zu denen zählten sich die vier nachmaligen Gründer – spitzten die Löffel. Walter Schwarz hatte wieder einmal einen seiner selbst gezüchteten Dackel verloren. Er klagte den Verlust am Stammtisch des Dackelclubs in Zürich.Erhard Meier, von 1965 – 1971 Clubpräsident, dessen Name ebenfalls fest mit der Geschichte unseres Clubs verbunden ist, vernahm die Klage und bot ihm einen dieser “neuartigen Jagdterrier” an. Dieser war auf unbekannten Wegen in die Ostschweiz gelangt. Niemand wollte ihn behalten, weil er scheinbar alles, Hühner, Katzen und Polstermöbel, zerfetzte. Walter Schwarz war der richtige Führer und so kam “Donna vom Schlossgrund” nach Oberrieden und begründete dort den “DJT-Zwinger von der Trotte” als erster eingetragener DJT Zwingername. Der Vater des ersten Wurfes, “Blitz vom Lohwald” aus Deutschland stand im Besitz unseres Veteranen Walter Hollenweger. Eugen Späth kaufte sich als ein ebenso eingefleischter “Fuchser” die Hündin “Asta von der Trotte”. Als die beiden auf dem Ruhebänklein vor dem Haus von Schwarz sassen, sprachen sie erstmals von einem ” Schweizerischen Jagdterrierclub”. Unabhängig von diesen Zweien importierte Adolf Forter aus Schaffhausen in Kiel einen geeigneten DJT-Rüden “Cito v.d. Jägerfreude”. Vermutlich war er der erste Vertreter der neuen Rasse in der Schweiz, sicher aber der erste, der einem späteren Clubmitglied gehörte. Der nächste und vierte im Bunde wurde Dr. Carl Hauser. Das alles hatte sich zwischen 1949 und 1953 zugetragen. Damit waren auch die rechtlichen Voraussetzungen für die Gründung des Clubs erfüllt. Im Herbst 1953 trafen sich die vier Gründer in der “Thalegg” zu Kemptthal. Eugen Späth wurde Präsident und Sekretär, Adolf Forter Verwalter der leeren Kasse, Walter Schwarz Zuchtwart und Dr. Carl Hauser Beisitzer. Die erste Generalversammlung fand in Winterthur statt. Zur zweiten auf der Luegeten bei Pfäffikon im Kanton Schwyz sollen sich eine stattliche Anzahl Mitglieder mit Frau, Kind und Kegel eingefunden haben. Soweit also die Gründungschronik. 1955 fand in Märstetten – Weinfelden die erste Anlagenprüfung statt. Mangels Hasenbesatz wurden nur Härte und Wasserfreude geprüft. In den Zuchtbüchern der SKG (Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft) wurden im Laufe der Jahre sehr viele Zwingernamen und Hunde eingetragen, deren Besitzer niemals Mitglied des Clubs waren. Einige Zahlen mögen von Interesse sein: Von 1949 bis 1976 wurden 827 Rüden und 777 Hündinnen, insgesamt also 1604 Deutscher Jagdterrier in das S.H.S.B. (Schweizer Hundestammbuch) eingetragen. Im Jahre 1963 wurde mit 144 Hunden, 75 Rüden und 69 Hündinnen, der Höchstwert erreicht. Das war die Zeit, als noch fast ausschliesslich – und fälschlicherweise – auf “Schärfe” gezüchtet wurde. Damals kursierten die oft übertriebenen Geschichten von den “schwarz-roten” Teufeln, vor denen die Füchse angeblich in Einerkolonne aus den Röhren fahren würden. Das bewog manchen Hundeführer zum Kauf, aber viele waren nicht fähig einen Deutschen Jagdterrier zu führen. Dann kam die Ernüchterung und damit der Rückgang. 1967 waren es noch 123, dann aber immer zwischen 40 und 60 Hunden pro Jahr. Nach und nach setzte sich die Erkenntnis durch, dass der Jagdterrier nicht rabiate Schärfe sondern eben auch Führigkeit, Spurlaut, Nase, Wasserfreude, Verträglichkeit und Jagdverstand besitzen sollte. In den folgenden Jahren wurden kontinuierlich eigene Regularien über Prüfung, Zucht und Ankörung des Deutschen Jagdterriers erstellt. Die guten Beziehungen zum Mutterland der Rasse waren besonders hilfreich, um als selbständiger jagdkynologischer Verein in der Schweiz anerkannt zu werden. Da sich der Schwarzwildbestand in der Schweiz nicht nur ausdehnt sondern auch stetig ansteigt, wird der Deutscher Jagdterrier aufgrund seines Finderwillens, Härte und Spurlaut vermehrt zur Bejagung eingesetzt. Wie auch in Deutschland hat der Deutsche Jagdterrier in der Schweiz sehr grosse Beachtung unter den Bodenjägern gefunden. Aufgrund seiner guten Nase und Wasserfreude eignet er sich hervorragend zum Stöbern im Schilf und Bringen aus tiefem Wasser. Er stöbert ausdauernd auf Niederwild, apportiert Fasan und Taube. Der Aufbau der Zuchtpopulation erfolgte überwiegend durch Importe aus Deutschland und Österreich. Seit Gründung des Schweizerischen Club für Deutsche Jagdterrier (SCDJT) schwankt die Zahl der jährlich eingetragenen Nachkommen zwischen 40 und 150 Hunden. Sie hat sich heute im Durchschnitt bei etwa 60 eingependelt. Die Nachfrage nach Junghunden kann in der Regel durch das inländische Zuchtgeschehen gedeckt werden. Die Züchter werden durch den Clubzuchtwart betreut, der für die Ankörung, das Tätowieren der Welpen, die Zwingerkontrolle und die Zuchtberatung verantwortlich ist. Auch in der Schweiz setzt man sich wie in anderen Ländern mit dem Problem der Schwarzzucht auseinander.
Seine jagdlichen Qualitäten
zum Stöbern als Spurlautjäger auf Sauen und Niederwild
zur Jagd auf Fuchs und Dachs im Bau
zur Arbeit nach dem Schuss bei der Nachsuche auf krankes Wild
zur Wasserjagd durch Stöbern im Schilf und Bringen aus tiefem Wasser
zum Apportieren von Feder- und Haarraubwild
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